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Der Beton für den Fußboden ist von Transportbetonwerken zu beziehen (Tafel 7). Der Einbau des Betons sollte möglichst erfahrenen Bauunternehmen übertragen werden. Da zum Gelingen eines Betonbodens sowohl ein einwandfreies Herstellen als auch ein sorgfältiges Einbauen des Betons nötig sind, ist eine genaue Abstimmung zwischen Transportbetonwerk und Bauunternehmen erforderlich. Dazu werden festgelegt:
Der Beton ist entweder in Streifen zwischen Seitenschalungen oder aber großflächig einzubauen.
Soll der Fußboden eine erhöhte Rutschsicherheit bieten, ist die Oberfläche des leicht angesteiften Betons mit einem Besenstrich abzuziehen. Würde der Besenstrich eine zu raue Oberfläche liefern, kann im Anschluss an das Verdichten und Abziehen des Betons ein maschinelles Abgleichen durch Geräte mit Tellerscheiben erfolgen. Eine abgescheibte Oberfläche (Sandpapierstruktur) eignet sich besonders gut für eine nachfolgende Oberflächenbehandlung.
Eine geglättete Fläche erhält man durch Einsatz von Flügelglättern, und zwar nach vorherigen Abscheiben. Die hierbei entstehende Oberfläche ist kellenglatt, ähnlich einem geglätteten Estrich.
Die Qualität einer Betonoberfläche wird entscheidend von der sofort einsetzenden Nachbehandlung beeinflusst. Die Nachbehandlung soll die Betonoberfläche gegen zu schnelles Abkühlen (Risse) und Austrocknen (abmehlende Oberfläche) während des Erhärtens schützen. Betonflächen, die nicht in geschlossenen Hallen liegen, sind spätestens vor der ersten Nacht mindestens drei Tage lang durch eine wärmedämmende Abdeckung (Dämmmatte mit Folie) zu schützen, um Rissen infolge Verdunstungskälte an der Oberfläche des durch Hydratation und höhere Tagestemperaturen aufgeheizten Betons vorzubeugen.
Als Mindestdauer der Nachbehandlung werden drei Tage empfohlen. Bei Beanspruchung durch Verschleiß (XM) sind entsprechend DIN 1045-3 längere Nachbehandlungszeiten erforderlich. Für die Nachbehandlung kommen Sprühfilme, Folien oder das ständige Feuchthalten durch Besprühen von Wasser infrage. . (Zement-Merkblatt LB1 7.2006)
Das Fördern des Frischbetons beginnt mit der Übergabe des Transportbetons auf der Baustelle, bei Baustellenbeton mit der Entleerung des Mischers. Es endet an der Einbaustelle. Die Frischbetonzusammensetzung und –eigenschaften müssen dem Förderverfahren angepasst sein, damit das Fördern möglichst leichtgängig und fehlerfrei möglich ist. Der Frischbeton muss so zusammengesetzt sein, dass Entmischungen des Betons beim Fördern zuverlässig verhindert werden. Die Wahl des Förderverfahrens (Krankübel, Pumpe, Förderband, usw.) hängt von den baubetrieblichen Gegebenheiten, wie einzubringender Menge, Förderweite, Förderhöhe, Bauteilabmessungen, Konsistenz und den verfügbaren Geräten, ab. (Zement-Merkblatt B7 3.2011)
Vor Beginn des Betonierens müssen die einzelnen Betonierabschnitte festgelegt werden. Bei schwierigen oder umfangreichen Betoniervorgängen (z. B. durch eng liegende Bewehrung, massige Fundamente, besondere Bauverfahren, hohe Temperaturen) sind die einzelnen Arbeitsschritte in einem Betonierplan darzustellen. (Zement-Merkblatt B7 3.2011)
Der Beton ist so einzubringen und zu verdichten, dass die Bewehrung dicht mit Beton umhüllt wird. Der Beton darf sich beim Einbringen in die Schalung nicht entmischen. Die Bewehrung ist so einzubauen, dass der Beton ordnungsgemäß eingebracht werden kann. Die Anordnung von Einfüllöffnungen und Rüttellücken laut Plan ist besonders bei eng liegender Bewehrung zu berücksichtigen. (Zement-Merkblatt B7 3.2011)
Ein dichtes Gefüge ist die Voraussetzung für guten Beton. Ohne vollständige Verdichtung kann der Beton nicht die zugrunde gelegten Festbetoneigenschaften erreiche, da bei allen betontechnologischen Regeln und Entwurfsgrundlagen eine nahezu vollständige Frischbetonverdichtung vorausgesetzt wird. Neben der Betonzusammensetzung der der Nachbehandlung ist das Verdichten des Betons der wichtigste Vorgang bei der Herstellung von Betonbauteilen. Aus diesem Grunde sollte hierfür nur eingewiesenes und zuverlässiges Personal eingesetzt werden.
Die Betontechnik hat im Laufe ihrer Entwicklung eine ganze Reihe von Verdichtungsverfahren hervorgebracht, die sich je nach Stand der Technik und Verfahrenszielen unterscheiden. Zu nennen sind:
Das Nachverdichten des Betons ist eine zusätzliche Maßnahme zur Steigerung oder Sicherung der geplanten Qualitätseigenschaften.
Das Nachverdichten waagerechter Betonflächen kann auch durch Verfahren der Oberflächenbearbeitung (Flügel- oder Scheibenglätter) erfolgen. Die Gefahr von Frühschwindrissen lässt sich auf diese Weise vermindern. (Zement-Merkblatt B7 3.2011)
Bei kühler Witterung tritt eine Verzögerung des Erstarrens und der Festigkeitsentwicklung des Betons ein. Beton benötigt bei 5 oC Lagertemperatur etwa die doppelte Zeit, um die gleiche Festigkeit zu erreichen, wie ein bei 20 oC gelagerter Beton.
Bei Betontemperaturen nahe dem Gefrierpunkt kommt die Festigkeitsentwicklung praktisch zum Stillstand. Gefriert junger Beton, kann das Betongefüge gestört und dauerhaft geschädigt werden. Nach Erreichen einer bestimmten Reife ist junger Beton in der Lage, ein einmaliges Durchfrieren ohne dauerhafte Gefügeschäden zu überstehen. Dies ist durch die entsprechende Betonzusammensetzung und den im Zuge der Nachbehandlung zu gewährenden Schutz vor niedrigen Temperaturen zu gewährleisten. Ein schadloses einmaliges Durchfrieren von jungem Beton ist möglich:
Wirksame Maßnahmen für das Betonieren im Winter sind:
Steigt bei heißer Witterung die Temperatur des Frischbetons auf Werte zwischen
25 oC und 30 oC an, verringert sich die Konsistenz und der Beton steift rascher an.
Bei heißer Witterung darf die Frischbetontemperatur bei der Übergabe 30 o C nicht überschreiten, sofern nicht durch geeignete Maßnahmen sichergestellt ist, dass keine nachteiligen Folgen zu erwarten sind. Da viele Zusatzmittel ihre Wirkung bei höheren Temperaturen verändern, müssen die erforderlichen Erstprüfungen insbesondere bei der Verwendung von Erstarrungsverzögerern mit den erwarteten Maximal- und Minimaltemperaturen durchgeführt werden.
Bei Verwendung von Transportbeton sind lange Misch- und Übergabezeiten zu vermeiden und ggf. Maßnahmen für die Kühlung der Fahrzeuge vorzusehen (z. B. Berieselungsanlagen).
Sinnvoll ist auch die Verlegung der Betonage in kühlere Zeiten (morgens, abends, nachts). In Sonderfällen kann flüssiger Stickstoff oder Scherbeneis zur Kühlung des Beton eingesetzt werden. (Zement-Merkblatt B7 3.2011)